Neben der Honigbiene gibt es ca. 600 einheimische Wildbienenarten in Deutschland.
Lt. dem Kompetenzzentrum Wildbienen sind bereits 37 Arten bundesweit ausgestorben, 270 Arten stehen auf der Roten Liste und 42 Arten auf der Vorwarnliste der Bienen Deutschlands.
Häufig liest man, dass die Honigbiene in Nahrungskonkurrenz zu den Wildbienen steht und diese damit zusätzlich schädigt. M.E. stellen fehlende Nistmöglichkeiten in unseren aufgeräumten Gärten und Landschaften und das Bekämpfen einheimischer Wildpflanzen, die Zunahme bebauter Flächen und die intensive Landwirtschaft eine wesentlich größere Bedrohung dar.
Leider ist die einheimische Dunkle Honigbiene (Apis mellifera mellifera) zu Gunsten leistungsstärkerer Honigbienen-Zuchtrassen in Deutschland fast ausgerottet worden. Alleine die üblicherweise geringere Volksstärke der Dunkle Bienen hatte zu einem zahlenmäßig ausgewogenerem Verhältnis zwischen Honigbienen und Wildbienen geführt. Leider ist eine wesensgemäße Bienenhaltung nicht geeignet, die Wiederansiedlung der Dunklen Biene in unserer Region zu unterstützen, da die Jungköniginnen beim Hochzeitsflug fast ausschließlich auf Zuchtrassen-Drohnen treffen würden und damit schon die 2. Generation ein Hybridvolk wäre.
Ein aktiver Artenschutz von Wildbienen (und anderen Insekten) gehört zu einem Naturgarten einfach dazu:
Das bedeutet, dass einerseits vielfältige Nistmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssen (Sandarium, Markstängel, Totholz, klassische Wildbienenhotels, Lehmwände, Steilwände usw.). Und andererseits muss ein entsprechendes einheimisches Blütenangebot für die oft spezialisierten Wildbienen gepflanzt werden. Dies nutzt übrigens auch den Honigbienen.
Da die Dichte der Honigbienen-Völker vielerorts drastisch über den Verhältnissen liegt, die sich unter naturnahen Bedingungen einstellen würden, sollten gerade ImkerInnen sich bemühen, den Konkurrenzdruck auf die Wildbienen auszugleichen.
Viele interessante Informationen hierzu finden Sie auch unter
https://wilde-honigbienen.de/wilde-seiten/honigbienen-in-naturschutzgebieten/. Insgesamt ist https://wilde-honigbienen.de/ einen Besuch wert, wenn man mehr über Bienen erfahren möchte.
Pflanzungen von sogenannten insektenfreundlichen Neophyten (Funkie, Herbstastern, Lavendel, Sonnenbraut, Bienenbaum, …) oder gar invasiver Neophyten (Drüsiges Springkraut, Robinie, Götterbaum, …) als wertvolle Honigbienentrachtpflanzen, ist aus Sicht des Naturschutzes völlig abzulehnen.
Neben der konkreten Umsetzung
- der Naturgartenideen,
- der wesensgemäßen Bienenhaltung und
- den Bildungsangeboten
im „Natur-im-Garten“, ist es mir auch wichtig als Fördermitglied proBiene (https://probiene.de/) zu unterstützen.
proBiene ist ein freies Institut für ökologische Bienenhaltung, das sich auf verschiedenen Wegen für die wesensgemäße Haltung der Honigbiene sowie für Insekten- und Artenschutz einsetzt. Neben politischer Arbeit lehrt proBiene die Grundlagen wesensgemäßer Imkerei in Imkerkursen und vermittelt die Relevanz von Bestäubern durch Kindergarten- und Grundschul-Führungen direkt am Bienenstock.
Interessieren Sie sich für die Dunkle Europäische Honigbiene - Apis mellifera mellifera?
Auf der Homepage des Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V. finden Sie viele Informationen (Geschichte, Aussehen, Verhalten, Imkern mit der Dunklen Biene, Zucht …)!
www.bv-dunkle-biene.de